Fast jeder, der sich für den Kauf von Fenstern entscheidet, stellt sich die Frage nach der Bedeutung der sogenannten Mitteldichtung. Ist sie notwendig? Verbessert sie tatsächlich die Parameter des Fensters?
Am Anfang stellt sich die Frage, wofür Fensterdichtungen erforderlich sind und wo sie sich befinden. Fensterdichtungen sollen, wie der Name schon sagt, das Fenster abdichten und “sicherstellen”, dass keine Wärme aus dem Haus entweicht und keine kühle Luft in den Raum gelangt. Darüber hinaus sind sie für die Wind- und Wasserdichtigkeit sowie die Schalldämmung des Fensters verantwortlich. Standardmäßig haben Fenster zwei Dichtungen (Anschlagdichtungen) an der Kontaktfläche des Rahmens mit dem Flügel (die erste befindet sich umlaufend am Fensterrahmen und die zweite umlaufend am Fensterflügel). Diese Dichtungen schützen nicht nur vor Wärmeverlust, sondern auch vor Staub, Schmutz und anderen Verunreinigungen von außen.
Die Mitteldichtung ist eine zusätzliche Dichtung, die sich ungefähr in der Mitte des Fensterrahmens befindet. Wenn das Fenster geschlossen ist, befindet sie sich zwischen den beiden oben genannten Anschlagdichtungen. Ihre Aufgabe ist es, eine zusätzliche Dämmwirkung herzustellen und bessere thermische und akustische Parameter des Fensters zu erreichen.
Während die Anschlagdichtungen erforderlich sind, damit das Fenster seine Funktion ordnungsgemäß erfüllt, ist die Mitteldichtung nicht zwingend notwendig. Sie verbessert jedoch mit Sicherheit die thermischen Parameter des Fensters sowie seine Isoliereigenschaften. Im Folgenden zeigen wir Beispiele für Uw-Werte unserer Fenster mit und ohne Mitteldichtung (Uw ist der Wärmedurchgangskoeffizient des gesamten Fensters). Fenster ohne Mitteldichtung werden häufig mit AD bezeichnet (Anschlagdichtung), während man Fenster mit Mitteldichtung mit MD bezeichnet.
Uw (Wärmedurchgangskoeffizient) | ||
AD | MD | |
REHAU Synego* | 0,82 W/m2K | 0,80 W/m2K |
GEALAN S 9000* | 0,84 W/m2K | 0,78 W/m2K |
*Referenzfenster 1,23m x 1,48m; Verglasung Ug = 0,6 W/m2K; 3-fach Verglasung
Die Mitteldichtung ist auch für Fensterbeschläge wichtig. Diese Dichtung teilt die Kammer zwischen den Anschlagdichtungen in zwei Teile. Die Kammer von innen, d.h. von der Seite des Raumes, wird als trocken bezeichnet, da im Gegensatz zur äußeren Kammer, kein Regenwasser oder Wasserkondensat in sie eintritt. In dieser Kammer befinden sich die Beschläge, die als mechanische Elemente unter trockenen Bedingungen besser funktionieren. Wenn es keine Mitteldichtung gibt, befindet sich nur eine Kammer zwischen den Anschlagdichtungen. Darin befinden sich die Beschläge, und sie haben keine so optimalen Bedingungen wie bei zwei Kammern, die dank der Verwendung einer zentralen, also Mitteldichtung, entstanden sind.
Letztendlich, obwohl die Mitteldichtung kein unbedingt notwendiges Element des Fensters ist, verbessert sie jedoch die Wärme- und Schalldämmung sowie die Wasser- und Winddichtigkeit, womit sich auf lange Sicht viel Energie und damit Geld sparen lässt. Außerdem ist der Preisunterschied zwischen Fenstern mit und ohne Mitteldichtung zum Zeitpunkt des Kaufs relativ gering. Daher lohnt es sich unserer Meinung nach, in diese zusätzliche Option der Mitteldichtung zu investieren und vom zusätzlichen Nutzen zu profitieren.
Die folgende Abbildung zeigt einen Fensterquerschnitt mit einer dritten zusätzlichen Mitteldichtung.
Autor: Magdalena Ratajczak